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Anstatt Niederschlag schnellstmöglich vom Grundstück abzuleiten, ist es in vielerlei Hinsicht sinnvoller, dass Regenwasser dezentral auf dem Grundstück zu bewirtschaften. Hier werden Möglichkeiten vorgestellt, die auf dem eigenen Grundstück umgesetzt werden können. Schauen Sie selbst! |
- Dachart
Grün- und Kiesdächer können bis zu 90% des Regens speichern und durch Verdunstung wieder an die Atmosphäre abgeben.
Mehr lesen... - Regenwassernutzung
Die Nutzung von Regenwasser zur Gartenbewässerung oder im Haushalt verringert die Bildung von Oberflächenabfluss und spart Trinkwasser.
Mehr lesen... - Durchlässige Flächenbefestigung
Flächenbefestigungen, die über offene Fugen oder Poren wasserdurchlässig sind, können einen Großteil des Regens direkt aufnehmen und speichern, wovon der Hauptanteil ins Grundwasser gelangt.
Mehr lesen... - Versickerungsanlage
Mulden und Mulden-Rigolen speichern Regen an der Oberfläche zwischen und versickern diesen allmählich ins Grundwasser. Durch die begrünte Bodenzone werden Verschmutzungen aus dem Regenwasser teilweise entfernt.
Mehr lesen... - Bäume
Bäume können durch ihr Kronendach z.T. bis zu 90% des Regens speichern. Zusammen mit den Wurzeln tragen sie dazu bei, dass ein Großteil des Regens über Verdunstung wieder an die Atmosphäre abgegeben wird.
Mehr lesen... - Begrünung
Grünflächen, Beete, Sträucher und Fassadenbegrünung speichern Regen und geben ihn durch Verdunstung wieder an die Atmosphäre ab. Dadurch kühlen sie die Umgebungsluft und sparen an Gebäuden Energiekosten.
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Es ist einfacher und günstiger als Sie denken.Die Wasserbilanz hängt stark von der Flächenversiegelung ab, da Wasser nur auf durchlässigen Flächen versickern kann. Außerdem kann ohne Pflanzen die Höhe einer natürlichen Verdunstung nur schwer erreicht werden.
So wäre z.B. das Entsiegeln von Asphaltflächen und die alternative Befestigung mit Pflastersteinen mit offenen Fugen ein erster Schritt.
Noch besser ist es, Flächen, die nicht unbedingt befestigt sein müssen wie z.B. Hof- und Terrassenflächen, Zufahrten und Parkplätze als Grünflächen oder Schotterrasen zu gestalten. Die darauf gedeihende Vegetation kann viel Wasser verdunsten.
Als Gründach ausgebaute Dächer speichern Regen und verdunsten diesen anschließend wieder.
Ist aus Platzgründen oder aufgrund der Bodenverhältnisse keine Versickerung möglich, wäre z.B. eine Nutzung sinnvoll.
Um die Qualität von Grundwasser und Gewässern nicht nachteilig zu beeinflussen, sollte je nach Art der vom Niederschlagswasser beeinflussten Flächen überlegt werden, welche Maßnahmen integriert werden könnten, um Schadstoffe möglichst gezielt auf dem Grundstück zurückzuhalten.Prinzipiell gilt:
Je durchlässiger die Flächen auf dem Grundstück für Regenwasser sind und je mehr Vegetation vorhanden ist, desto optimaler wird die Wasserbilanz. Aber sehen Sie selbst, wenn Sie ihr Grundstück im Anschluss mit FReWaB simulieren!„Jeder Kubikmeter Wasser, der zurückgehalten wird, ist ein Gewinn für die Natur und entschärft die ortsnahe Hochwassersituation.“
(Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall - DWA e. V., „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser“ - Merkblatt M-153, 2007)
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Dachart
Wirkungsprinzip bei Regen Ein Großteil der Fläche in Stadtgebieten wird durch Gebäude eingenommen. Dem Aufbau der Dächer dieser Gebäude kommt daher eine bedeutende Funktion bei der Regenwasserbewirtschaftung zu.
Je nach Eigenschaft und Dicke der Dachauflage z.B. Kies oder Substrat mit Bewuchs, kann ein Teil des Regenwassers auf dem Dach gespeichert werden (Rückhalt) und anschließend allmählich verdunsten (10-60 Tage je nach Jahreszeit; Dickhaut und Ernst, 2011).
Da Pflanzen für ihre Atmung zusätzlich Wasser über Wurzeln aufnehmen und es über die Blätter als Wasserdampf wieder abgeben (Transpiration), können begrünte Dächer sehr viel mehr Regenwasser zurückhalten und an die Atmosphäre zurückgeben als z.B. Ziegel- oder Kiesdächer.
Erst bei ergiebigen Niederschlägen kann das Speichervolumen des Dachaufbaus überschritten werden, sodass Abfluss entsteht. Im Falle eines Gründaches setzt er verzögert nach dem eigentlichen Niederschlag ein, ist relativ gering und fließt nach Regenende noch lange nach. Im Vergleich zu einem konventionellen Dach mit Blech-, Bitumen- oder Ziegeldeckung spielen Gründächer daher bei der naturnahen Regenwasserbewirtschaftung eine wichtige Rolle.
Planungsübliche Größen für den mittleren Jahresrückhalt verschiedener Dachaufbauten (Quellen: 1) DWA M-153 (2007) 2) Liesecke (2007), DWA M-153 (2007) 3) FLL (2008))
Wie viel Regenwasser genau von Gründächern vollständig zurückgehalten oder verzögert wird, kann je nach Schichtaufbau, Dicke, Art des Substrates, Begrünungsart, Dachneigung und Exposition stark schwanken und für einzelne Niederschläge, Regionen und Jahreszeiten sehr unterschiedlich sein. Bei der Planung kann der systemspezifische Rückhalt jedoch annähernd berechnet werden.
Aktuelle Aufbauten von Gründächern, wie z.B. eine Mäanderplatte als Speicher- und Drainageschicht unter Substrat und Bewuchs, ermöglichen die fast vollständige Zurückhaltung von kurzen, ergiebigen Niederschlägen, wie sie besonders im Sommer vorkommen.
Vorteile von Gründächern für die Wasserbilanz (im Vergleich zu konventionellen Dächern)
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
- Erhöhung der Verdunstung
Weitere Vorteile von Gründächern Extensive Gründächer im Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.) Intensive Gründächer, Hundertwasserhäuser (Wien) Intensive Gründächer, Hundertwasserhäuser (Wien) "Es müsste Allgemeingut werden, der Natur den Platz, den man ihr durch die Grundfläche des Hauses entzieht, auf dem Dach wiederzugeben."
(F. Hundertwasser)
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verminderung und Verzögerung von Abflussspitzen
- Beitrag zum Hochwasserschutz
- Gewisse Reinigungswirkung auf Niederschlagsabflüsse durch Substrat und Bepflanzung (99% Blei-, 96% Cadmiumreduktion; Mann, 2011)
- Verbesserung des Stadtklimas durch Kühlung der Luft, Erhöhung der Luftfeuchtigkeit, Produktion von Sauerstoff, Bindung von Staub und Luftschadstoffen (200g Staub/m2 pro Jahr; Mann 2011)
- Maßnahme zur Anpassung von Städten an den Klimawandel durch klimaregulierende Wirkung und Aufnahme von Starkregen
- Einsparung Energiekosten durch Verbesserung der Wärmedämmung im Winter (3-10% i. Vgl. zum Kiesdach; Weber, 2011) und Hitzeschild im Sommer (10-facher Kühlungseffekt i. Vgl. zu nackter Abdichtung; Mann, 2011)
- Bindung von CO2 (10 kg CO2/m2 pro Jahr; Mann, 2011)
- Verlängerung der Lebensdauer der Dachabdichtung durch Schutz vor Temperatur, Witterung und UV-Strahlung
- Erhöhung des Wirkungsgrades von Photovoltaikanlagen (ca. 4%; baulinks.de, 2011) durch kühlere Dachoberfläche
- Schalldämmende Wirkung (z.B. in Einflugschneisen)
- Anerkennung als ökologische Ausgleichsfläche bei der Eingriffs-Ausgleichsregelung des Bundesnaturschutzgesetzes
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) durch Schaffung von Lebensraum in der Stadt z.B. als Trocken-Biotope (grüne Infrastruktur)
- Verbesserung des Arbeits- und Wohnumfeldes durch die Behaglichkeit sichtbaren Grüns
- Optische Aufwertung der Gebäudearchitektur und gleichzeitig Imagewerbung
- Zusätzliche Nutzfläche mit Erholungsfunktion bei begehbaren Intensivbegrünungen (Dachterrasse, Dachgarten, Sportfelder)
- Ernährungsfunktion bei Nutzung als Dachgarten (Urban Gardening, Vertical Farming, Permakultur, Food From The Roof)
- Nachhaltig im engeren Sinne durch Vereinigung positiver ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte (Weber, 2011)
Aufbau von Gründächern Dächer können bis maximal 35° Neigung begrünt werden, wobei ab ca. 10° spezielle Unterkonstruktionen notwendig sind. Je nach Dicke des Substrats und Art der Bepflanzung spricht man von extensiver und intensiver Begrünung. Eine Übersicht gibt u.a. der Deutsche Dachgärtnerverband e.V.
Die Dicke des Aufbaus ist limitiert durch die statischen und konstruktiven Vorraussetzungen des Daches. Es werden Ein- bis Mehrschichtaufbauten angeboten, die je nach den baulichen Gegebenheiten eine zusätzliche Drainageschicht benötigen. Eine Übersicht zum schichtenweisen Aufbau unterschiedlicher Gründächern geben die Hersteller.
Der Vorteil von begrünten Flachdächern ist, dass sie auch als begehbare Dachgärten und mit Trockenbiotopen, Gehölzpflanzen und Nutzpflanzen gestaltet werden können, wodurch weitere Vorteile entstehen.
Hinsichtlich des Wasserrückhaltes scheinen extensiv begrünte Flachdächer das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis aufzuweisen. Bei geringem Gewicht sind sie relativ kostengünstig, bedürfen nur sehr wenig Pflege und haben bereits bei nur 4-5 cm Schichtdicke einen großen Effekt auf den Wasserhaushalt (z.B. 86% Rückhalt i. VanWoert et al. 2005; 45% i. Winter, 70% i. Sommer i. Uhl et al. 2003, 40-45% Jahresrückhalt i. FLL 2008).Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung
- Mit der Planung und Installation von Gründächern sollten nur erfahrene Fachfirmen beauftragt werden, damit Dichtigkeit, ausreichende Belüftung und Entwässerung gewährleistet sind. Die Dachbegrünungsrichtlinien der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL, 2008) und DIN-Regelwerke (DIN 1986-100, 2008) sollten beachten werden. Viele Fachverbände, Städte und Gemeinden bieten Hilfe und unabhängige Beratung für Gründächer an.
- Prinzipiell können bei allen Dächern und Fassaden, unabhängig vom Aufbau, durch das Abwaschen des Regenwassers Schadstoffe aus dem verbauten Material selbst oder aus Ablagerungen herausgelöst werden. Bei Metalloberflächen sind dies Schwermetalle wie Kupfer, Blei oder Zink. Bei Bitumen-, Kies- und Gründächern sind es vor allem Pestizide und Flammschutzmittel aus den Dichtungsbahnen, welche diese u.a. vor Wurzeln und Schimmelbefall schützen sollen. Aus diesem Grunde ist es ratsam, bereits bei der Planung nach ökologischen Materialien zu fragen oder das vom Dach abfließende Wasser durch eine entsprechende Vorbehandlung zu reinigen bevor es in den natürlichen Wasserkreislauf gelangt. Dies kann z.B. durch kleinste Regenwasserbehandlungsanlagen am Fallrohr erfolgen oder durch das Versickern über eine mindestens 30cm mächtige Bodenschicht (siehe Versickerungsanlagen).
„Gründächer können durch die Filtereigenschaften des Substrats bzw. der Bepflanzung eine mechanische und biologische Reinigung der Niederschlagsabflüsse bewirken. Andererseits ist sicherzustellen, dass aus den verwendeten Materialen keine Schadstoffe ausgewaschen werden. Gerade bei Recyclingmaterialien ist hier Vorsicht geboten.“ (sieker.de, 2005)
- Je nach Gründachaufbau bedarf es einer unterschiedlich intensiven Pflege. Bei der Pflege sollten keine chemischen, umweltschädlichen Stoffe eingesetzt, sondern besser manuell gearbeitet werden. Ein Verzicht auf bzw. sparsame Düngung sind ratsam, da diese Stoffe bei einsetzendem Dachabfluss mit dem Regenwasser ausgewaschen werden und dann über den Wasserkreislauf unkontrolliert in Boden, Grund- und Oberflächengewässer gelangen können.
Fördermöglichkeiten Durch Einsparungen von Gebühren bei der gesplitteten Abwassergebühr, bei den Energiekosten für die Beheizung oder Kühlung des Gebäudes und durch eine längere Lebensdauer des Daches amortisieren sich die höheren Anschaffungskosten relativ rasch. Meist zeitlich begrenzt werden in einigen Städten explizit Förderprogramme ausgeschrieben und Gründächer können als Ausgleichsmaßnahme nach dem Bundesnaturschutzgesetz geltend gemacht werden. Eine Nachfrage beim örtlichen Bau-, Garten- oder Grünflächenamt hilft da schnell weiter. Einige Banken gewähren günstigere Kredite für die Investition in ökologische Bau- und Modernisierungsmaßnahmen, wie z.B. Gründächer. Auch hier lohnt sich eine Nachfrage.
- Förderliste deutscher Städte für Dachbegrünung der Fachvereinigung Bauwerkbegrünung (FBB) e.V. und NABU (Stand: März 2012)
- Förderinfo des Deutschen Dachgärtner Verband (DDV) e.V.
- Förderinfo Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V.
- Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der EU
- Fördermitteldatenbank febis
- UmweltBank
- KfW-Bank
Weiterführende Informationen speziell zu Gründächern Fachverbände (z.T. mit Branchenführer):
- Deutscher Dachgärtner Verband (DDV) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.
- Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) e.V.
- Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) e.V. (inkl. Branchenführer)
Umfassende Informationen und Regelwerke:
- FLL - Dachbegrünungsrichtlinie - Standard-Regelwerk für die Begrünung von Dächern (Broschüre, 2008, 118 S.)
- Informationen des Deutschen Dachgärtner Verband (DDV) e.V. zu Vorteilen, Begrünungsarten, Förderung, Literatur, Linksammlung
- Informationen der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) e.V. zu Vorteilen, Planung und Pflege, Förderung
- Informationen des Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. zu Vorteilen, Aufbau, Bepflanzung, Förderung, Rechtlichem
- Gemeinsames Gründach-Portal verschiedener Verbände
- Informationen der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH zu Vorteilen, Wasserrückhalt, Kosten, Bemessung
- Ratgeber der Firma Optigrün international AG für private Bauherren
- Kurzinfo des Internetforums Nachhaltiges Bauen
Einige Fachbücher:
- „Handbuch Bauwerksbegrünung“ von Prof. Dr. Manfred Köhler (Buch, 2012, 250 S.)
Einige Beispiele, Pflege, allgemeines:
- Beispiele für Gründächer der Firma Optigrün international AG mit ausführlicher Erläuterung des Aufbaus
- Beispiele für Gründächer der Firma ZinCo GmbH mit ausführlicher Erläuterung des Aufbaus
- Beispiele für Gründächer der Firma Paul Bauder GmbH & Co. KG mit ausführlicher Erläuterung des Aufbaus
- Kurzinformationen fbr-tops der fbr zu: Kombination Gründach + Regenwassernutzung, Regenwasser von Metalldächern, Regenwasserbewirtschaftung in der Freianlagengestaltung…
- Leitfaden „Dachbegrünung für Kommunen“ des Deutschen Dachgärtner Verband (DDV) e.V.
- FLL - Broschüre „Pflege und Wartung von begrünten Dächern“ (2002)
- „Positive Wirkung begrünter Dächer“ – mit Berechnungen von Einsparkosten und Fakten aus aller Welt (Weber, M., Dach + Grün 3/2011, 52 S., S. 8-10):
- „Gründächer – Voll im Trend“ (Artikel des ZVDH, 5.1.2012)
- Aktuelles und Veranstaltungen zu Gründächern auf baulinks.de
Kühlung, Dämmung, Stadtklima:
- Passive Gebäudekühlung durch Gründächer
- „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ der Senatsverwaltung Stadt Berlin, als Faltblatt oder als ausführlicher Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung (März 2010, 72 S.)
- „Verdunstungskälte vom Grünen Dach“ (Artikel auf ingenieur.de, 10.6.2010)
- „Die kühlen Grünen“ – zur Kühlung durch Dachbegrünung (Artikel zeit-online, 09.05.2011)
- „Dachsanierung als ein flotter Dreier ... - Wärmedämmendes Gründach mit Photovoltaikanlage“ (Dach + Grün 3/2009, 52 S., S. 19-21)
- „Kosten und Nutzen von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel - Analyse von 28 Anpassungsmaßnahmen in Deutschland“ – Studie des Umweltbundesamtes u.a. mit Ergebnissen zu Gründächern (UBA-Studie, 10/2012, 221 S., S. 44-49)
- Infoblatt des Naturschutzbundes (NABU) zur Verbesserung des Stadtklimas mit Dachbegrünung (3 S.)
Biotope, Dachgärten:
- „In der Schweiz erobern Biotope das Dach“ - Gründächer als Biotope (Dach + Grün 3/2009, 52 S., S. 28-29)
- „Green Roofs and Biodiversity” – Studien zu Gründächern und Biodiversität (Urban Habitats Journal, Vol.4, December 2006, 148 S.)
- „Lebensmittel, die der Himmel schickt ...“ - Nutzpflanzen auf Gründächern (Köhler, M., Dach + Grün 3/2009, 52 S., S. 6-11)
- Information Gartendach Obst & Gemüse der Optigrün international AG (Broschüre, 6 S.)
Lebensqualität:
- „Grüne Oasen im Großstadt-Dschungel“ – Systemlösung Gartendach (Dach + Grün 3/2009, 52 S., S. 22-23)
- „Mehr Grün für den Großstadtdschungel“ – Podcast des NABU über Gründächer in Berlin (10.7.2009)
- „New York in 5ter Dimension“ – Fotos von Dachgärten in New York (Artikel zeit-online, 12.5.2012)
- „Gründach des Jahrzehnts“ befindet sich in Karlsruhe (Artikel baulinks.de, 15.12.2012)
Schadstoffe im Regenwasser:
- „Umweltgerechte Regenwasserversickerung von kupfer- und zinkgedeckten Dachflächen - Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge für Behörden, Gemeinden, Planer und Bauherren in Baden-Württemberg“ der Initiative Pro Metalldach in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg (2005, 8 S.)
- weitere Informationen
Allgemeines und Umfassendes zum Thema Regenwasserbewirtschaftung:
Verwendete Quellen:
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
- Dickhaut, W. und Ernst, T. (2011 ?): „Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Wandse mit Gründächern und Mulden‐Rigolen“, Flyer http://laa-wandse.wb.tu-harburg.de/fileadmin/BackUsersResources/Downloads/Handzettel_Gr%FCndach-pdf.pdf
- DIN 1986-100 (Mai 2008): „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke –Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“, Ausgabe 2008-05 http://www.beuth.de/de/norm/din-1986-100/106712878;jsessionid=87A690BCF1FB3C87BE3C62E3274AF6D8.4
- DWA A-138 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Arbeitsblatt 138 (2005): „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, 59 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHD65
- DWA M-153 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Merkblatt 153 (2007): „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser (August 2007); korrigierter Stand: August 2012“, 40 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHDGR
- FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., 2008): „Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen - Dachbegrünungsrichtlinie“, 118 S. http://www.fll.de/shop/dachbegrunungsrichtlinie-2008-download-edition.html
- Flöter, O. (2006): „Wasserhaushalt gepflasterter Strassen und Gehwege“, Diss., Hamburger Bodenkundliche Arbeiten Bd. 58 (329 S.)
- Illgen, M. (2010): „Das Versickerungsverhalten durchlässig befestigter Siedlungsflächen und seine urbanhydrologische Quantifizierung“, Diss., Schriftenreihe des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft der TU Kaiserslautern Bd. 27 (370 S.)
- Keim, R., Skaugset, A., Weiler, M. (2006): „Storage of water on vegetation under simulated rainfall of varying intensity”, Advances in Water Resources 29 (7), 974–986
- Kowalewski, P., Nobis-Wicherding, H., Siegert, G., Kambach, S. (1984): „Entwicklung von Methoden zur Aufrechterhaltung der natürlichen Versickerung von Wasser.“ Berliner Wasserwerke, Forschungsbericht: 184–274, Bundesminister für Forschung und Entwicklung; Bonn
- Liesecke, H. J. (2007): „Jährliche Wasserrückhaltung durch extensive Dachbegrünungen“, Neue Landschaft 5/07, S. 42-46 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/J%C3%A4hrliche-Wasserr%C3%BCckhaltung-durch-extensive-Dachbegr%C3%BCnungen/2007059019308
- Mann, G. (2011): „Dachbegrünung – das grüne Rezept ! Smart Green Teil 2“, FreeLounge 1/2011, S. 54-57 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2012059001003
- Nolting, B., Schönberger, O., Harting, K. und Gabryl, P. (2005): „Prüfung wasserdurchlässiger Flächenbeläge nach mehrjähriger Nutzung“ Abschlussbericht zum gleichnamigen Forschungsprojekt im Auftrag des MUNLV NRW, 91 S. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/pdf/Abschlussbericht_wasserdurchl_Flaeche.pdf
- Schmidt, M. (2005): „The interaction between water and energy of greened roofs. World Green Roof Congress in Basel, Schweiz. 15.-16.September 2005 http://www.gebaeudekuehlung.de/Basel2005.pdf
- Schmidt, M. (2008): “Gebäudebegrünung und Verdunstung”, Garten + Landschaft 1/2008, 15-18 http://www.gebaeudekuehlung.de/publikation.html
- SfS Berlin- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2010): „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ (März 2010, 72 S.) http://www.gebaeudekuehlung.de/SenStadt_Regenwasser_dt.pdf
- sieker.de (2005): Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH: „Dachbegrünung“ http://www.sieker.de/MKat/rw_bewirt_dachbegr.htm
- Sieker, F., Sieker, H., Zweynert, U. , Schlottmann, P. (2009): „Konzept für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirstchaftung“, Texte des Umweltbundesamtes 19/2009, 72 S. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3815.pdf
- Uhl, M., Schiedt, L., Mann, G. und Henneberg, M. (2003): „Langzeitstudie zum Abflussverhalten begrünter Dächer“, Wasser & Boden 3/2003, S.28-36
- VanWoert, N.D., Rowe, D.B., Andresen, J.A., Rugh, C.L., Fernandez, R.T., Xiao, L. (2005): “Green roofs stormwater retention: effects of roof surface, slope, and media depth”, J. Environ. Qual. 34, 1036–1044
- Weber, M. (2011): „ Fakten aus aller Welt zusammengetragen“ – Diplomarbeit „Positive Wirkungen begrünter Dächer“ , Dach+Grün 3/2011, S. 8-10 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2011099017929
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
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Regenwassernutzung
Wirkungsprinzip bei Regen Das Sammeln von Regenwasser um es in Trockenperioden verwenden zu können, ist eine lang zurück reichende Tradition und wird auch heute vor allem in trockenen Gebieten praktiziert.
Zur Speicherung werden sowohl unterirdische Zisternen, als auch oberirdische Speicher (Regentonnen, Regensäulen, Regentanks) verwendet. Oberirdische Nutzungsanlagen sind sehr einfach zu installieren und werden meist zur Gartenbewässerung verwendet.
Zisternen haben in der Regel ein viel größeres Speichervolumen und erlauben mit einigem technischen Aufwand auch die Nutzung für Toilettenspülung und Waschmaschine. Bei Zisternen besteht außerdem die Möglichkeit, zusätzlich zum Nutzvolumen ein Rückhaltevolumen einzurichten, welches Regenwasser während eines Niederschlagsereignisses temporär speichert und anschließend allmählich wieder abgibt.
Bei einem Regenereignis laufen Zisterne oder Tonne so lange voll, bis das Speichervolumen überschritten ist. Dadurch kann eine gewünschte Verzögerung des Abflusses erreicht werden. Für die lokale Wasserbilanz ist es nun ausschlaggebend, ob das überlaufende Wasser auf dem Grundstück verbleibt oder ob es in die Kanalisation abgeleitet wird.
Bei einer Nutzung für die Gartenbewässerung trägt dies zu Verdunstung und Versickerung bei. Wird es im Haus genutzt, so landet dieser Anteil mittelfristig über die Kanalisation in der Kläranlage. Langfristig wird dabei weniger Trinkwasser verbraucht.
Sichtbarer Teil einer Regenwasserzisterne Regenwassertank zur Gartenbewässerung Einfache Regentonne Vorteile für die Wasserbilanz (im Vergleich zu konventionellen Dächern mit Ableitung in die Kanalisation)
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
- Erhöhung der Verdunstung (bei Gartenbewässerung)
Weitere Vorteile
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verminderung und Verzögerung von Abflussspitzen
- Beitrag zum Hochwasserschutz, insbesondere wenn zusätzliches Rückhaltevolumen vorhanden ist, welches bei längeren Regenperioden mehrmals gefüllt werden kann
- Gewisse Reinigungswirkung auf Niederschlagsabflüsse durch Filterung und Sedimentation von Feinstpartikeln im Speicher, Ausfällung und Bindung gelöster Stoffe im Speichersediment
- Einsparung der Ressource Trinkwasser z.B. durch Verwendung von Regenwasser zu Kühlzwecken in Gewerbe und Industrie, für Fahrzeugwäsche und die Bewässerung von Sport- und Grünanlagen
- Kosteneinsparungen bei Trinkwassergebühr und gesplitteter Abwassergebühr
- Potentielle Maßnahme zur Anpassung von Städten an den Klimawandel durch Speicherung von Starkregen
Aufbau Das Angebot an oberirdischen und unterirdischen Nutzungsanlagen ist sehr groß. Es reicht von mehr oder weniger dekorativen Regentonnen, Wand- und Kellertanks, über Flachtanks bis zu Zisternen in unterschiedlichen Abmessungen.
Bei oberirdischen Speichern besteht die Möglichkeit Regensammler im Fallrohr anzubringen, welche das Wasser filtern und ein Überlaufen der Tonne verhindern.
Prinzipiell benötigen alle Anlagen eine Überlaufmöglichkeit z.B. in einen Teich, eine Versickerungsanlage oder ein Ableitsystem (z.B. Kanalisation, Gewässer). Aus diesem Grund bietet sich die Kombination mit anderen Regenwasserbewirtschaftungs-Maßnahmen an.Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung
- Das ökonomisch effizienteste Volumen einer unterirdischen Zisterne zur Nutzung im Haushalt oder Gewerbe richtet sich nach den lokalen Niederschlagsverhältnissen, dem Dachaufbau, Dachfläche und Dachneigung und der angestrebten Verbrauchsrate. Letztere wiederum ist z.B. abhängig von der Personenanzahl. Um das Volumen mit dem höchsten Einsparpotential zu ermitteln, empfiehlt sich eine individuelle Berechnung oder Beratung.
- Da Zisternen zur häuslichen Nutzung einen Anschluss an die Trinkwasserleitung besitzen, ist es wichtig, dass die Ausführung sorgfältig und nach dem Stand der Technik durchgeführt wird, um eine Verschmutzung der Trinkwasserleitung zu vermeiden. Es existieren Normen und Regelwerke zu Planung, Bau, Betrieb und Wartung (DIN 1989), die eingehalten werden sollten. Ansprechpartner sind Fachverbände, Haustechnikplaner, Sanitärhandwerker, Hersteller oder Städte und Gemeinden.
- Regenwassernutzungsanlagen sind nach Trinkwasserverordnung der zuständigen Behörde (Landrats-, Gesundheits- bzw. Umweltschutzamt) anzuzeigen (Meldepflicht).
- Im Einzelfall kann eine Regenwassernutzungsanlage auch zu nachteiligen Effekten führen. Insbesondere aufwendig gestaltete Anlagen können eine nachteilige Ökobilanz aufweisen. Z.B. bei Anlagen die pro Regenwassermenge mehr Strom für Pumpanlagen verbrauchen als es das Trinkwasser aus der öffentlichen Versorgung benötigen würde oder wenn viele Anlagen den Trinkwasserbedarf aus dem öffentlichen Netz soweit absenken, dass Leitungen regelmäßig gespült werden müssen.
Fördermöglichkeiten Finanzielle Vorteile ergeben sich durch Einsparungen bei Trinkwasser- und gesplitteter Abwassergebühr und bei den Energiekosten insofern eine Verwendung für Kühlzwecke angedacht ist. Meist zeitlich begrenzt werden in einigen Kommunen oder landesweit explizit Förderprogramme ausgeschrieben. Ob und wie gefördert wird, erfährt man beim örtlichen Bau- und Umweltamt. Einige Banken gewähren günstigere Kredite für die Investition in ökologische Bau- und Modernisierungsmaßnahmen. Auch hier lohnt sich eine Nachfrage.
- Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der EU
- Fördermitteldatenbank febis
- UmweltBank
- KfW-Bank
Weiterführende Informationen Fachverbände (z.T. mit Branchenführer):
- Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) e.V. (inkl. Branchenführer)
Umfassende Informationen und Regelwerke:
- „Versickerung und Nutzung von Regenwasser – Vorteile, Anforderungen, Risiken“ des Umweltbundesamtes (Broschüre, 2005, 44 S.)
- „Arbeitshilfen für den Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten“ der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (früher: Umweltschutz) Baden-Württemberg (Mai 2005, 32 S.)
- Informationen der fbr zu Aufbau, Betrieb, hygienischen Aspekten
- Online-Auszug aus Ökologie aktuell: „Regenwassernutzung von A-Z“ – ein Handbuch für Planer, Handwerker und Bauherren von Klaus W. König (September 2008)
- Informationen der fbr Dialog GmbH (Initiative Platzregen) zu Vorteilen, Aufbau, Regelwerken
- Informationen der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH zu Wirkungsprinzip, Wasserrückhalt, Kosten, Bemessung, Wartung
- Kurzinfo des Internetforums Nachhaltiges Bauen
- Informationen des Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. zu Aufbau, Bemessung, Rechtlichem
- Informationen der badenova AG zu technischen Regelwerken
Einige Fachbücher:
- „Regenwasser für Garten und Haus - Grundlagen, Planung, Anlagenbau“ v. Karl-Heinz Böse (Buch, 2011, 94 S.)
- „Regenwasserversickerung, Regenwassernutzung - Planungsgrundsätze und Bauweisen“ von Mehdi Mahabadi aus der Reihe "Fachbibliothek Grün" (Buch, 2012, 256 S.)
- Ökologie aktuell: „Abwasser – Handbuch zu einer zukunftsfähigen Wasserwirtschaft“ von J. Lange und R. Otterpohl (2. Aufl., Dezember 2000, Mall Verlag)
Online-Rechner zur Abschätzung des individuellen Speichervolumens:
Kühlung mit Regenwasser:
- „Energetische Nutzung von Regenwasser“ - fbr-Band 16 mit Praxisbeispielen (2013)
- „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ der Senatsverwaltung Stadt Berlin, als Faltblatt oder als ausführlicher Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung (März 2010, 72 S.)
- Informationen der MALL GmbH zur Kühlung mit Regenwasser
Einige Beispiele und Branchenführer:
- „fbr - Marktübersicht Regenwassernutzung und Regenwasserversickerung“ - Überblick über mehr als 300 Produkte für Regenwassernutzung, Regenwasserversickerung, Grauwasser-Recycling, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, Kleinkläranlagen (Broschüre, Ausgabe 2013/2014)
- Branchenführer der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V.
- Regenwassertonne mit Überlaufschutz (Artikel dach.de)
Kombinationsmöglichkeiten:
- Kurzinformationen fbr-tops der fbr zu: Kombination Gründach + Regenwassernutzung, Regenwasser von Metalldächern, Regenwassernutzung und Gartenbewässerung…
- Übersicht verschiedener Kombinationsmöglichkeiten der Aquaroc GmbH
- Information zu Regenwassernutzung + Versickerung der MALL GmbH
Sonstiges:
- Film „Regenwassernutzung in Deutschland“, Teil 1 (fbr, 14:00)
- Film „Grauwassernutzung in Deutschland“, Teil 2 (fbr, 13:41)
- Film „Interview mit Regenwasser-Experte Klaus W. König“ (MALL GmbH, 2:49)
- Aktuellstes und Veranstaltungen zur Regenwassernutzung auf baulinks.de
Schadstoffe im Regenwasser:
- „Umweltgerechte Regenwasserversickerung von kupfer- und zinkgedeckten Dachflächen - Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge für Behörden, Gemeinden, Planer und Bauherren in Baden-Württemberg“ der Initiative Pro Metalldach in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg (2005, 8 S.)
- weitere Informationen
Allgemeines und Umfassendes zum Thema Regenwasserbewirtschaftung:
Verwendete Quellen:
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
- Dickhaut, W. und Ernst, T. (2011 ?): „Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Wandse mit Gründächern und Mulden‐Rigolen“, Flyer http://laa-wandse.wb.tu-harburg.de/fileadmin/BackUsersResources/Downloads/Handzettel_Gr%FCndach-pdf.pdf
- DIN 1986-100 (Mai 2008): „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke –Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“, Ausgabe 2008-05 http://www.beuth.de/de/norm/din-1986-100/106712878;jsessionid=87A690BCF1FB3C87BE3C62E3274AF6D8.4
- DWA A-138 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Arbeitsblatt 138 (2005): „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, 59 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHD65
- DWA M-153 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Merkblatt 153 (2007): „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser (August 2007); korrigierter Stand: August 2012“, 40 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHDGR
- FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., 2008): „Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen - Dachbegrünungsrichtlinie“, 118 S. http://www.fll.de/shop/dachbegrunungsrichtlinie-2008-download-edition.html
- Flöter, O. (2006): „Wasserhaushalt gepflasterter Strassen und Gehwege“, Diss., Hamburger Bodenkundliche Arbeiten Bd. 58 (329 S.)
- Illgen, M. (2010): „Das Versickerungsverhalten durchlässig befestigter Siedlungsflächen und seine urbanhydrologische Quantifizierung“, Diss., Schriftenreihe des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft der TU Kaiserslautern Bd. 27 (370 S.)
- Keim, R., Skaugset, A., Weiler, M. (2006): „Storage of water on vegetation under simulated rainfall of varying intensity”, Advances in Water Resources 29 (7), 974–986
- Kowalewski, P., Nobis-Wicherding, H., Siegert, G., Kambach, S. (1984): „Entwicklung von Methoden zur Aufrechterhaltung der natürlichen Versickerung von Wasser.“ Berliner Wasserwerke, Forschungsbericht: 184–274, Bundesminister für Forschung und Entwicklung; Bonn
- Liesecke, H. J. (2007): „Jährliche Wasserrückhaltung durch extensive Dachbegrünungen“, Neue Landschaft 5/07, S. 42-46 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/J%C3%A4hrliche-Wasserr%C3%BCckhaltung-durch-extensive-Dachbegr%C3%BCnungen/2007059019308
- Mann, G. (2011): „Dachbegrünung – das grüne Rezept ! Smart Green Teil 2“, FreeLounge 1/2011, S. 54-57 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2012059001003
- Nolting, B., Schönberger, O., Harting, K. und Gabryl, P. (2005): „Prüfung wasserdurchlässiger Flächenbeläge nach mehrjähriger Nutzung“ Abschlussbericht zum gleichnamigen Forschungsprojekt im Auftrag des MUNLV NRW, 91 S. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/pdf/Abschlussbericht_wasserdurchl_Flaeche.pdf
- Schmidt, M. (2005): „The interaction between water and energy of greened roofs. World Green Roof Congress in Basel, Schweiz. 15.-16.September 2005 http://www.gebaeudekuehlung.de/Basel2005.pdf
- Schmidt, M. (2008): “Gebäudebegrünung und Verdunstung”, Garten + Landschaft 1/2008, 15-18 http://www.gebaeudekuehlung.de/publikation.html
- SfS Berlin- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2010): „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ (März 2010, 72 S.) http://www.gebaeudekuehlung.de/SenStadt_Regenwasser_dt.pdf
- sieker.de (2005): Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH: „Dachbegrünung“ http://www.sieker.de/MKat/rw_bewirt_dachbegr.htm
- Sieker, F., Sieker, H., Zweynert, U. , Schlottmann, P. (2009): „Konzept für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirstchaftung“, Texte des Umweltbundesamtes 19/2009, 72 S. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3815.pdf
- Uhl, M., Schiedt, L., Mann, G. und Henneberg, M. (2003): „Langzeitstudie zum Abflussverhalten begrünter Dächer“, Wasser & Boden 3/2003, S.28-36
- VanWoert, N.D., Rowe, D.B., Andresen, J.A., Rugh, C.L., Fernandez, R.T., Xiao, L. (2005): “Green roofs stormwater retention: effects of roof surface, slope, and media depth”, J. Environ. Qual. 34, 1036–1044
- Weber, M. (2011): „ Fakten aus aller Welt zusammengetragen“ – Diplomarbeit „Positive Wirkungen begrünter Dächer“ , Dach+Grün 3/2011, S. 8-10 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2011099017929
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
-
Durchlässige Flächenbefestigung
Aufbau Durchlässige Parkplatz- und Einfahrtgestaltung mit Rasenfugenpflaster, Betonpflaster und Kiesbett Zufahrt- und Vorgartengestaltung mit Natursteinpflaster, Betonpflaster und Schotterrasen Auch befestigte Flächen können der Regenwasserbewirtschaftung dienen.
Die Kunst besteht dabei unter anderem darin, Straßen, Plätze, Parkplätze, Höfe, Terrassen und Zufahrten so befestigt wie nötig aber gleichzeitig so wasserdurchlässig wie möglich zu gestalten.
Damit der Belag versickerungswirksam sein kann, muss er auf einer Bettungs- und Tragschicht aus losem Splitt, Schotter, Sand oder Granulat aufgebracht sein, was derzeit die Standardbauweise ist (ungebundene Bauweise).
Beim Belag selbst ist zu unterscheiden, ob eine Versickerung über die gesamte Fläche möglich ist oder lediglich über die offenen Fugen.
Eine flächenhafte Versickerung ermöglichen wasserdurchlässige Asphalt- und Betonbeläge (Sickerasphalt, Dränasphalt, Dränbeton, poröser Kunststoff), wassergebundene Decken, Schotterrasen und Kiesbeläge oder Pflasterarten bei denen nicht nur die Fugen, sondern auch der Stein selbst durch Poren wasserdurchlässig ist (haufwerksporige Betonsteine, Porenbetonsteine, Sickersteine, Dränsteine).
Bei normalen Betonsteinen, Klinkern und Natursteinpflastern erfolgt die Versickerung ausschließlich über die Fugen oder Sickeröffnungen, welche mit Sand, Splitt und einem Erdanteil gefüllt sein können.
Aufgeweitete Fugen (10 – 35mm) mit Splittfüllung werden aufgrund der sehr hohen Durchlässigkeit auch als Sickerfugen bezeichnet.Aufbau und Sickerweg einer ungebundenen Pflasterfläche (verändert nach Sascha Pöschl/wikipedia, 2007)
Wirkungsprinzip bei Regen Fällt Regen auf den Belag, kann er über das Fugenmaterial oder die gesamte Fläche in die Bettungs- und Tragschicht eindringen. Da Bettungs- und Tragschicht aus grobkörnigem Material bestehen, können sie das Wasser schnell aufnehmen und wirken so als Zwischenspeicher.
Im Allgemeinen können um die 50 mm (50 Liter/m2) Regen aufgenommen werden, was Niederschlagsereignisse jedoch selten überhaupt erreichen.
Teilweise kann das Wasser wieder aus dem Fugenmaterial und dem Oberbau heraus verdunsten. Ist die Fuge begrünt, verstärken die Pflanzen durch ihre Wurzeln diesen Verdunstungsprozess. Aufgrund der geringen Fläche der Fugen und des meist grobporigen Materials (geringe Kapillarität) ist der Anteil, der verdunstet vergleichsweise gering. Experimentelle Studien zeigen jedoch auch, je nach Art des Belages, eine große Bandbreite der mittleren Verdunstung (z.B. 8% bei fugenarmem Pflaster, Flöter 2006; 35% bei Sickerpflaster, Sieker et al. 2009).
Ein Großteil des gespeicherten Wassers versickert allmählich in den natürlichen Untergrund und trägt so zur Grundwasserneubildung bei. Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass der Anteil an Grundwasserneubildung bei durchlässigen Flächenbefestigungen ohne Vegetation um einiges größer sein kann als bei einer natürlichen Fläche, während der Verdunstungsanteil generell kleiner ausfällt (u.a. Flöter 2006, Kowalewski et al. 1984, Schmidt 2005).
Füllungen mit Erdanteil und Begrünung (Rasengittersteine, Rasenfugenpflaster) sind vorteilhaft, da durch die Weite der Fugen einerseits viel Wasser versickern kann und andererseits das Gras mit seinen Wurzeln dazu beiträgt, dass möglichst viel Wasser aus Fugen und Oberbau wieder verdunsten kann. Rasenfugenpflaster und Rasengittersteine haben z.B. einen Grünflächenanteil von ca. 29% bzw. 40%. Rasenschutzwaben haben sogar einen Rasenanteil von ca. 90%.
Stark verallgemeinert lässt sich für neu angelegte Fugenpflaster ableiten:
Je größer der Fugenanteil und je grobkörniger das Füllmaterial, desto mehr Regen kann versickern, und desto größer ist der Rückhalt. Je feinkörniger jedoch das Füllmaterial und je grüner die Fugen, desto mehr kann davon wieder verdunsten.Bandbreite der Wasserbilanz verschiedener Flächenbefestigungen im Jahresmittel:
sehr gering: 0 - 10% gering: 11 - 30% mittel: 31 - 50% hoch: 51 - 70% sehr hoch: > 70%
1) 6% Fugenanteil 2) 19% Fugenanteil 3) 32% Fugenanteil
(Quellen: BDZ 2003, Flöter 2006, DWA M-153 2007, Sieker et al. 2009, SfS Berlin 2010, Illgen 2010)
Ästhetische und gleichzeitig wasserdurchlässige Platzgestaltung mit Beton- und Natursteinpflaster Rasenschutzwaben als naturnahe und befahrbare Bodenbefestigung zur Entsiegelung von Flächen
(Foto: Ritter - Landscaping)Befahrbare Flächenversickerung mit Vivo Stone Heavy Traffic
(Foto: ENREGIS®)Wie viel Regen genau versickern kann und somit zurückgehalten wird, hängt vom Gefälle der Fläche, Fugenweite und -füllung, Alter des Belags und vor allem von der Intensität des Regens ab.
Für die meisten Porenbetonpflaster wird durch technische Vorgaben bereits eine Mindest-Sickerleistung gefordert (0,027 L/(m2*s), BDB 1996). Diese ist ausreichend, um schwache bis mittlere Regenintensitäten (≤0,0025 L/(m2*s)), wie sie in Deutschland im Großteil des Jahres vorkommen, vollständig zu versickern.
Dadurch entsteht im Jahresmittel nur ein geringer Anteil an Oberflächenabfluss. Genaue Angaben einzelner Studien variieren jedoch stark. Bei Starkregenereignissen können hingegen, je nach Belag und Alter, höhere Abflussanteile entstehen (Illgen 2010).Vorteile für die Wasserbilanz (im Vergleich zu einer asphaltierten Fläche)
- Verringerung des Abflusses (vor allem bei schwachen bis mittleren Regenintensitäten)
- Starke Erhöhung der Grundwasserneubildung
- Erhöhung der Verdunstung
Weitere Vorteile
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verringerung und Verzögerung von Abfluss
- Teilweise Flächenentsiegelung
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) durch Verringerung der Barrierewirkung für Insekten und Kleinsäuger und Schaffung neuer Lebensräume für Kleintiere und Pflanzen
- Flächenhafte Versickerung
- Gestalterische Möglichkeiten
- Aufwertung des Stadtbildes
- Geringere Bewässerung im Bereich von Baumstandorten nötig, sowie Baumscheiben sind meist nicht erforderlich
Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung
- Wasserdurchlässige Beläge sind allgemein oft unter Bezeichnungen wie Öko-Pflaster, Ökobelag oder Sickerbelag im Handel erhältlich.
- Das Füllmaterial der Fugen sollte so beschaffen sein, dass eine schnelle Versickerung gegeben ist (0,027 L/(m2*s), BDB 1996) und gleichzeitig ein Zusetzen durch Feinstpartikel langfristig ausgeschlossen werden kann.
Studien zur Alterung von Pflasterbelägen weisen auf die Tendenz hin, dass sich vor allem feinkörnige Füllungen, z.B. aus Sand, im Laufe der Zeit eher mit Feinmaterial zusetzen (Kolmation, Verschlämmung) und dadurch die Sickerrate abnimmt, als grobkörnige Füllungen aus Splittgemischen (Sickerfugen) (u.a. Borgwardt 1995).
Die Gefahr von Verschlämmung besteht vor allem dort, wo aufgrund des Gefälles von anderen Flächen Feinmaterial eingespült werden kann. Auch Vermoosung ist ein Grund für verringerte Sickerleistungen.
Prinzipiell kann durch Reinigung die Durchlässigkeit eines Belages wiederhergestellt werden (Nolting et al. 2005). Bei begrünten Fugen wurde z.T. beobachtet, dass die Wasserdurchlässigkeit langfristig erhalten bleibt, was auf die bodenauflockernde Wirkung der Wurzeln zurückgeführt wird (u.a. Flöter 2006).
- Langzeit- und vergleichende Studien haben gezeigt, dass die Versickerungsleistung durchlässiger Beläge je nach Aufbau, Nutzung, Standort und Alter sehr stark schwanken kann (u.a. Illgen 2010) und die Sickerleistung im Laufe der Zeit abnimmt.
Es konnte jedoch auch nachgewiesen werden, dass insbesondere bei Belägen mit haufwerksporigen Betonsteinen, grobkörnigen Sickerfugen und Rasengittersteinen, in den meisten Fällen, auch nach 4-10 Jahren noch der vielfach geforderte Mindestwert (0,027 L/(m2*s)), BDB 1996) erfüllt bzw. sogar um ein Vielfaches übertroffen wird (u.a. Nolting et al. 2005).
Untersuchungen von Borgwardt (1995) deuten auf eine langfristige Abnahme der Sickerleistung um Faktor 5-10 hin, was bei der im Neuzustand geforderten Mindest-Durchlässigkeit aber immer noch ausreicht, um den Hauptanteil der Jahresniederschläge (≤0,0025 L/(m2*s)) zu versickern.
Fördermöglichkeiten Finanzielle Unterstützungen ergeben sich durch Einsparungen bei der gesplitteten Abwassergebühr, da die durchlässigen Beläge nur anteilig als versiegelte Fläche angerechnet werden. Über explizite Förderprogramme erteilt das örtliche Bau- und Umweltamt Auskunft. Einige Banken gewähren günstigere Kredite für die Investition in ökologische Bau- und Modernisierungsmaßnahmen z.B. auch die Anlage von Grünflächen oder das Entsiegeln von Flächen. Auch hier lohnt sich eine Nachfrage.
- Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der EU
- Fördermitteldatenbank febis
- UmweltBank
- KfW-Bank
Weiterführende Informationen Fachverbände (z.T. mit Branchenführer):
- Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (BDZ) e.V.
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Betonverband Straße, Landschaft, Garten e. V. (SLG)
Umfassende Informationen und Regelwerke:
- Informationen des Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. zu verschiedenen Pflasterarten
- Zementmerkblatt „ Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ des Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V. mit Pflasterarten, Verlegehinweisen, Bauweisen (2003, 8 S.)
- Zementmerkblatt „Naturnahe Wegbefestigungen“ des Bundesverband der Deutschen Zementindustrie e.V. (2001, 6 S.)
- „Merkblatt für wasserdurchlässige Befestigungen von Verkehrsflächen - Kommentierung mit ausführlichen Hinweisen für die Planung und Ausführung versickerungsfähiger Bauweisen mit Betonpflastersystemen" von S. Borgwardt, A. Gerlach, M. Köhler, Hrsg.: Fachvereinigung Betonprodukte für Straßen-, Landschafts- und Gartenbau (SLG) e.V. (Buch, 2001, 249 S.)
- „Versickerungsfähige Verkehrsflächen - Anforderungen, Einsatz und Bemessung" von S. Borgwardt, A. Gerlach, M. Köhler (Buch, 2000, 228 S.)
- „Versickerungsfähige Pflasterbeläge" von S. Borgwardt (Artikel in Anthos Bd. 47, 2008, 6 S.)
- „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser“ - Merkblatt M-153 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e. V. (August 2012)
- „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“ - Arbeitsblatt A-138 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V. (April 2005)
- „Arbeitshilfen für den Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten“ der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (früher: Umweltschutz) Baden-Württemberg (Mai 2005, 32 S.)
- Informationen der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker zu Sickerpflastern und zur Flächenversickerung mit Angaben zu Planung, Kosten, Bemessung, Pflege
- Weiterhin Auskunft geben Garten- und Landschaftsbaubetriebe und Baumärkte
Einige Beispiele verschiedener Anbieter und Branchenführer:
- Brachenführer der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) e.V.
- „fbr - Marktübersicht Regenwassernutzung und Regenwasserversickerung“ - Überblick über mehr als 300 Produkte für Regenwassernutzung, Regenwasserversickerung, Grauwasser-Recycling, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, Kleinkläranlagen (Broschüre, Ausgabe 2013/2014)
- Branchenführer der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V.
- Produktübersicht Firma Blatt
- Produktübersicht Firma Braun
- Produktübersicht Firma Ritter
- Produktübersicht Firma oikoartec - anders bauen und wohnen
Schadstoffe im Regenwasser:
- „Umweltgerechte Regenwasserversickerung von kupfer- und zinkgedeckten Dachflächen - Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge für Behörden, Gemeinden, Planer und Bauherren in Baden-Württemberg“ der Initiative Pro Metalldach in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg (2005, 8 S.)
- weitere Informationen
Allgemeines und Umfassendes zum Thema Regenwasserbewirtschaftung:
Verwendete Quellen:
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
- Dickhaut, W. und Ernst, T. (2011 ?): „Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Wandse mit Gründächern und Mulden‐Rigolen“, Flyer http://laa-wandse.wb.tu-harburg.de/fileadmin/BackUsersResources/Downloads/Handzettel_Gr%FCndach-pdf.pdf
- DIN 1986-100 (Mai 2008): „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke –Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“, Ausgabe 2008-05 http://www.beuth.de/de/norm/din-1986-100/106712878;jsessionid=87A690BCF1FB3C87BE3C62E3274AF6D8.4
- DWA A-138 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Arbeitsblatt 138 (2005): „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, 59 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHD65
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- FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., 2008): „Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen - Dachbegrünungsrichtlinie“, 118 S. http://www.fll.de/shop/dachbegrunungsrichtlinie-2008-download-edition.html
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- Liesecke, H. J. (2007): „Jährliche Wasserrückhaltung durch extensive Dachbegrünungen“, Neue Landschaft 5/07, S. 42-46 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/J%C3%A4hrliche-Wasserr%C3%BCckhaltung-durch-extensive-Dachbegr%C3%BCnungen/2007059019308
- Mann, G. (2011): „Dachbegrünung – das grüne Rezept ! Smart Green Teil 2“, FreeLounge 1/2011, S. 54-57 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2012059001003
- Nolting, B., Schönberger, O., Harting, K. und Gabryl, P. (2005): „Prüfung wasserdurchlässiger Flächenbeläge nach mehrjähriger Nutzung“ Abschlussbericht zum gleichnamigen Forschungsprojekt im Auftrag des MUNLV NRW, 91 S. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/pdf/Abschlussbericht_wasserdurchl_Flaeche.pdf
- Schmidt, M. (2005): „The interaction between water and energy of greened roofs. World Green Roof Congress in Basel, Schweiz. 15.-16.September 2005 http://www.gebaeudekuehlung.de/Basel2005.pdf
- Schmidt, M. (2008): “Gebäudebegrünung und Verdunstung”, Garten + Landschaft 1/2008, 15-18 http://www.gebaeudekuehlung.de/publikation.html
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- sieker.de (2005): Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH: „Dachbegrünung“ http://www.sieker.de/MKat/rw_bewirt_dachbegr.htm
- Sieker, F., Sieker, H., Zweynert, U. , Schlottmann, P. (2009): „Konzept für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirstchaftung“, Texte des Umweltbundesamtes 19/2009, 72 S. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3815.pdf
- Uhl, M., Schiedt, L., Mann, G. und Henneberg, M. (2003): „Langzeitstudie zum Abflussverhalten begrünter Dächer“, Wasser & Boden 3/2003, S.28-36
- VanWoert, N.D., Rowe, D.B., Andresen, J.A., Rugh, C.L., Fernandez, R.T., Xiao, L. (2005): “Green roofs stormwater retention: effects of roof surface, slope, and media depth”, J. Environ. Qual. 34, 1036–1044
- Weber, M. (2011): „ Fakten aus aller Welt zusammengetragen“ – Diplomarbeit „Positive Wirkungen begrünter Dächer“ , Dach+Grün 3/2011, S. 8-10 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2011099017929
- Verringerung des Abflusses (vor allem bei schwachen bis mittleren Regenintensitäten)
-
Versickerungsanlage
Wirkungsprinzip bei Regen Mulden-Rigolen und Zuleitungen im Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.)Die Versickerung von Regen in den Untergrund ist notwendig, damit Grundwasser neu gebildet werden kann. Eine flächenhafte Versickerung ist in Städten aufgrund des Platzbedarfes oft nicht möglich. Alternativ ermöglichen es Versickerungsanlagen die gleiche Menge Wasser auf einer viel kleineren Fläche zunächst oberirdisch zu speichern und dann allmählich in den Untergrund zu versickern. Muldenartige Vertiefungen sind dabei die gebräuchlichste Form.
Durch das Zwischenspeichern von Regenwasser am Entstehungsort wird ein Abfluss vom Grundstück, auch bei Starkregen, vermieden. Bereits während des Füllens der Mulde kann das gesammelte Regenwasser versickern, während parallel dazu Wasser verdunstet. Wird das maximale Speichervolumen erreicht, was bei sehr lange andauernden Niederschlägen möglich ist, kann Wasser verzögert über einen Überlauf abfließen. Nach dem Ende des Regens versickert und verdunstet das in der Mulde zurückgehaltene Wasser.
Bei Einhaltung der baulichen Richtlinien ist die Mulde nach spätestens 24 Stunden komplett entleert. Unterschreitet der oberflächennahe Untergrund eine gewisse Mindest-Durchlässigkeit oder steht wenig Fläche zur Verfügung, dann kann eine Rigole als unterirdischer Speicherkörper zusätzliches Speichervolumen schaffen, wodurch sich das notwendige Muldenvolumen verkleinert.
Mulden-Rigole (Kastenrigole) im Bau, Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.) (Foto: E. Henkel) (Angaben aus: Sieker et al. 2009 und eigene Berechnungen unter Annahme eines konventionellen Dachaufbaus)
Studien der letzten Jahrzehnte haben gezeigt, dass durch Luftverschmutzung, Zusatzstoffe in Dach- und Fassadenmaterialien, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Garten, Abrieb von Straßen etc. prinzipiell jedes Regenwasser mehr oder weniger stark mit Stoffen belastet sein kann. Deshalb ist auch auf privaten Grundstücken eine gewisse Reinigung des Regenwassers notwendig.
Aus diesem Grund ist es notwendig, dass die Versickerung grundsätzlich über eine begrünte und belebte, humushaltige Bodenschicht erfolgt. Der natürliche Boden und die darin enthaltenen Organismen sind in der Lage bestimmte Stoffe an Bodenpartikel zu binden oder auch abzubauen. Je mächtiger diese Bodenschicht ist, desto länger verweilt das Sickerwasser darin, desto gründlicher kann es gereinigt werden, sodass es möglichst unbelastet das Grundwasser erreicht. Empfehlenswert ist eine Bodenmächtigkeit von mindestens 30 cm. Die früher sehr übliche Versickerung über einen kies- oder sandgefüllten Schacht ist aufgrund der aktuellen Erkenntnisse zu Schadstoffen im Regenwasser nicht mehr geeignet, da dabei die Reinigungswirkung sehr gering ist.
Zur Versickerung über eine Bodenschicht existieren weitere Möglichkeiten wie z.B. die Teich- oder Beckenversickerung. Steht nur sehr wenig bis gar kein Platz zur Verfügung oder ist davon auszugehen, dass das Regenwasser relativ stark verschmutzt ist, können ausgeklügelte technische Lösungen helfen, damit eine dezentrale Regenwasserversickerung doch noch möglich wird (s.u.).Vorteile von Mulden und Mulden-Rigolen für die Wasserbilanz (im Vergleich zu einem konventionellen Dach mit Ableitung in die Kanalisation)
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
- Starke Erhöhung der Grundwasserneubildung
- Erhöhung der Verdunstung
Weitere Vorteile Begrünte Versickerungsmulde im Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.)
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verringerung und Verzögerung von Abflussspitzen
- Beitrag zum Hochwasserschutz
- Gewisse Reinigung des Regenwassers durch die Filterwirkung der Bodenschicht
- Erhöhung des Trockenwetterabflusses von Fließgewässern durch die erhöhte Grundwasserneubildung
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) durch Schaffung von naturnahen Lebensräumen
- Landschaftsgärtnerische Einbindung durch die Wahl der Bepflanzung möglich
- Verbesserung des Kleinklimas durch die Verdunstung von der Wasseroberfläche und aus dem Bodenspeicher
- Erhöhung der Lebensqualität der Anwohner, da Regenwasser wieder sichtbar und erlebbar wird
- Z.T. als Ausgleichsmaßnahme nach Bundesnaturschutzgesetz und den Naturschutzgesetzen der Länder anerkannt
- Nachträgliche Installation möglich, indem das Fallrohr vom Zulauf zur Kanalisation abgetrennt (abgekoppelt) und umgeleitet wird
- Flexible Lösungen möglich durch die Kombination mit anderen Regenwasserbewirtschaftungs-Maßnahmen und Regenwasserbehandlung
Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung Straßeneinlauf mit Weiterleitung zur Versickerungsmulde – Daher nicht für die Entsorgung von Waschwasser und Abfällen geeignet!
- Die Wahl und Dimensionierung einer Versickerungsanlage ist von den individuellen, örtlichen Gegebenheiten wie Durchlässigkeit des Untergrundes, Tiefe des Grundwassers, Größe der verfügbaren und zu entwässernden Fläche abhängig. Weiterhin spielt auch die zu erwartende stoffliche Belastung des Regenwassers eine Rolle. Die aktuellen Regelwerke (DWA A-138, 2005) und Arbeitshilfen der Landesämter sind wichtige Planungshilfen. Neben Vorgaben zur Berechnung und zu den Bodeneigenschaften enthalten sie auch Hinweise zur Bepflanzung der Mulden, Betrieb und Wartung. Weiterhin empfiehlt es sich ein Planungsbüro zu Rate zu ziehen.
- Grundsätzlich wird davon ausgegangen, dass die Versickerung über eine belebte, humushaltige Bodenschicht bis zu einer bestimmten Größe an angeschlossener Fläche ausreichend ist, um einen Schadstoffrückhalt zu gewährleisten. Ab einer bestimmten Größe an angeschlossener Fläche, bei bestimmten Dach- und Fassadenmaterialien (v.a. Blei, Kupfer, Zink), sowie starker Nutzung durch Autos können so hohe Schadstoffkonzentrationen auftreten, dass es sinnvoll sein kann, das Regenwasser noch vor der Einleitung in die Versickerungsanlage durch technische Filter oder Absetzanlagen zu behandeln. Regenwasserbehandlungsanlagen sind für die verschiedensten Anforderungen erhältlich und sie sind auch auf kleinstem Raum in der Lage, Schadstoffe wie Metalle, Biozide, Mineralöl, partikuläre Feststoffe etc. herauszufiltern. Mit geringem Wartungsaufwand können sie z.B. unterirdisch an das Fallrohr angeschlossen und mit anderen Anlagen kombiniert werden.
- Bei Versickerungsanlagen ist generell darauf zu achten, dass keine umweltgefährdenden Substanzen wie z.B. Öl, Benzin, Putzwasser, Düngemittel etc. mit dem Regen in die Mulden gespült werden, da die Reinigungswirkung des Bodens für stark konzentrierte Schadstoffe nicht ausreicht und diese dann direkt ins Grundwasser gelangen können. Im Falle einer Havarie oder dem Löschen eines Brandes ist umgehend die Wasserbehörde oder das Umweltamt zu informieren, damit die Flüssigkeiten möglichst schnell aus der Mulde entfernt werden!
- Mit dem Bau von Versickerungsanlagen sollten nur erfahrene Fachfirmen beauftragt werden, damit ausreichende Sickerleistung, ein optimaler Schadstoffrückhalt sowie Gebäude- und Böschungsstabilität gegeben sind.
- Bei Neubebauung empfiehlt es sich, die Anordnung und Lage von Versickerungsanlagen frühzeitig mit dem planenden Architekten zu besprechen, damit ein optimales Gefälle gegeben ist und die notwendige Fläche und der Bodenaushub mit berücksichtigt werden können.
- Da Regenwasser im rechtlichen Sinne zum Abwasser gezählt wird, werden Versickerungsflächen als Abwasseranlagen eingestuft (DWA A-138, 2005). Je nach Kommune bestehen unterschiedliche Genehmigungspflichten. In Baden-Württemberg regelt z.B. das Wassergesetz (WG), dass die dezentrale Beseitigung von Niederschlagswasser von Dächern mit unbeschichteten Metallflächen z.B. Kupfer oder Zink erlaubnispflichtig ist. Die zuständige Wasserbehörde prüft dann, ob die geplante Entwässerungsmaßnahme für solche Abflüsse geeignet ist.
„Wenn der Platz nicht ausreicht“
– Einige Beispiele für platzsparende Alternativen zur Muldenversickerung
und Kombinationsmöglichkeiten mit Regenwasserbehandlung und -nutzungFiltersubstratrinne DRAINFIX®CLEAN für dicht bebaute Gebiete. In befahrbaren Rinnen mit eingebauter Substratschicht werden große Wassermengen aufgenommen und Schadstoffe aus dem Regenwasser (Zink, Kupfer) gebunden (Abb.: HAURATON).
Wirkungsprinzip als Film.Kombizisternen für die Behandlung, Nutzung und Versickerung von Regenwasser (Abb.: MALL). Filtersubstratrinne BIRCOpur zur Oberflächen-entwässerung und Behandlung von Schwermetallen, Kohlenwasserstoffen und Feststoffen aus Niederschlagsabflüssen von Verkehrsflächen (Foto: BIRCO). Wahlweise befahrbare Sickermulde D-Rainclean® mit Substrat zur Entfernung von Schadstoffen von Straßen, Parkplätzen, Kupfer- und Zinkdächern (Foto: FUNKE).
Wirkungsprinzip als Film.Gesamtsystem Müller ECO-Regenwasserversickerung kombiniert Bodenfilter + Zisterne + Rigolenversickerung (D-Raintank) und benötigt ca. 1/7 der üblichen Muldenfläche (Abb.: MÜLLER) Kombinationssystem mit Schwermetall-Adsorptionsfilterschacht ESAF für die Behandlung von Regenwasserabläufen von Straßen und Metalldacheindeckungen (Abb.: ENREGIS) Fördermöglichkeiten Die Kosten sind laut DWA A-138 (2005) meist nicht höher als für entsprechend konventionelle Lösungen und können durch Einsparungen bei der gesplitteten Abwassergebühr kompensiert werden. Über explizite Förderprogramme erteilt das örtliche Bau- und Umweltamt Auskunft. Einige Banken gewähren günstigere Kredite für die Investition in ökologische Bau- und Modernisierungsmaßnahmen. Auch hier lohnt sich eine Nachfrage.
- Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der EU
- Fördermitteldatenbank febis
- UmweltBank
- KfW-Bank
Weiterführende Informationen Fachverbände (z.T. mit Branchenführer):
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) e.V. (inkl. Branchenführer)
- Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) e.V.
Umfassende Informationen und Regelwerke:
- „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser“ - Merkblatt M-153 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e. V. (August 2012)
- „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“ - Arbeitsblatt A-138 der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) e.V. (April 2005)
- „Arbeitshilfen für den Umgang mit Regenwasser in Siedlungsgebieten“ der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (früher: Umweltschutz) Baden-Württemberg (Mai 2005, 32 S.)
- Informationen der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker zu verschiedenen Möglichkeiten der Versickerung bei verschiedenen Ausgangsbedingungen, sowie Bemessung, Planung, Kosten von Flächenversickerung, Muldenversickerung, Rigolenversickerung, Mulden-Rigolen-Systemen, Teichversickerung
- Informationen des Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau NRW e.V. zu Anforderungen an Böden, verschiedenen Möglichkeiten der Versickerung, Rechtlichem
- „Versickerung und Nutzung von Regenwasser – Vorteile, Anforderungen, Risiken“ – Informationen des Umweltbundesamtes (Broschüre, 2005, 44 S.)
- Flyer zur Regenwasserversickerung des Eigenbetrieb Stadtentwässerung Freiburg i. Br. (ESE)
Einige Fachbücher:
- „Neue Wege für das Regenwasser - Handbuch zum Rückhalt und zur Versickerung von Regenwasser in Baugebieten“ von W. F. Geiger, H. Dreiseitl, J. Stemplewski (Buch, 2010, 300 S.)
- „Regenwasserversickerung, Regenwassernutzung - Planungsgrundsätze und Bauweisen“ von Mehdi Mahabadi aus der Reihe "Fachbibliothek Grün" (Buch, 2012, 256 S.)
Kombinationsmöglichkeiten:
- Informationen der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung (fbr) e.V. zur Kombination Regenwassernutzung + Versickerung
- Kurzinformationen fbr-tops der fbr zu: Kombination Regenwassernutzung + Versickerung, Regenwasserwasserbewirtschaftung in der Freianlagengestaltung
- Übersicht verschiedener Kombinationsmöglichkeiten der Aquaroc GmbH
Branchenführer:
- „fbr - Marktübersicht Regenwassernutzung und Regenwasserversickerung“ - Überblick über mehr als 300 Produkte für Regenwassernutzung, Regenwasserversickerung, Grauwasser-Recycling, dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, Kleinkläranlagen (Broschüre, Ausgabe 2013/2014)
Schadstoffe im Regenwasser:
- „Umweltgerechte Regenwasserversickerung von kupfer- und zinkgedeckten Dachflächen - Handlungsempfehlungen und Lösungsvorschläge für Behörden, Gemeinden, Planer und Bauherren in Baden-Württemberg“ der Initiative Pro Metalldach in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg (2005, 8 S.)
- weitere Informationen
Allgemeines und Umfassendes zum Thema Regenwasserbewirtschaftung:
Verwendete Quellen
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
- Dickhaut, W. und Ernst, T. (2011 ?): „Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Wandse mit Gründächern und Mulden‐Rigolen“, Flyer http://laa-wandse.wb.tu-harburg.de/fileadmin/BackUsersResources/Downloads/Handzettel_Gr%FCndach-pdf.pdf
- DIN 1986-100 (Mai 2008): „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke –Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“, Ausgabe 2008-05 http://www.beuth.de/de/norm/din-1986-100/106712878;jsessionid=87A690BCF1FB3C87BE3C62E3274AF6D8.4
- DWA A-138 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Arbeitsblatt 138 (2005): „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, 59 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHD65
- DWA M-153 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Merkblatt 153 (2007): „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser (August 2007); korrigierter Stand: August 2012“, 40 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHDGR
- FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., 2008): „Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen - Dachbegrünungsrichtlinie“, 118 S. http://www.fll.de/shop/dachbegrunungsrichtlinie-2008-download-edition.html
- Flöter, O. (2006): „Wasserhaushalt gepflasterter Strassen und Gehwege“, Diss., Hamburger Bodenkundliche Arbeiten Bd. 58 (329 S.)
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- Keim, R., Skaugset, A., Weiler, M. (2006): „Storage of water on vegetation under simulated rainfall of varying intensity”, Advances in Water Resources 29 (7), 974–986
- Kowalewski, P., Nobis-Wicherding, H., Siegert, G., Kambach, S. (1984): „Entwicklung von Methoden zur Aufrechterhaltung der natürlichen Versickerung von Wasser.“ Berliner Wasserwerke, Forschungsbericht: 184–274, Bundesminister für Forschung und Entwicklung; Bonn
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- Mann, G. (2011): „Dachbegrünung – das grüne Rezept ! Smart Green Teil 2“, FreeLounge 1/2011, S. 54-57 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2012059001003
- Nolting, B., Schönberger, O., Harting, K. und Gabryl, P. (2005): „Prüfung wasserdurchlässiger Flächenbeläge nach mehrjähriger Nutzung“ Abschlussbericht zum gleichnamigen Forschungsprojekt im Auftrag des MUNLV NRW, 91 S. http://www.lanuv.nrw.de/wasser/abwasser/forschung/pdf/Abschlussbericht_wasserdurchl_Flaeche.pdf
- Schmidt, M. (2005): „The interaction between water and energy of greened roofs. World Green Roof Congress in Basel, Schweiz. 15.-16.September 2005 http://www.gebaeudekuehlung.de/Basel2005.pdf
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- SfS Berlin- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (2010): „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ (März 2010, 72 S.) http://www.gebaeudekuehlung.de/SenStadt_Regenwasser_dt.pdf
- sieker.de (2005): Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH: „Dachbegrünung“ http://www.sieker.de/MKat/rw_bewirt_dachbegr.htm
- Sieker, F., Sieker, H., Zweynert, U. , Schlottmann, P. (2009): „Konzept für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirstchaftung“, Texte des Umweltbundesamtes 19/2009, 72 S. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3815.pdf
- Uhl, M., Schiedt, L., Mann, G. und Henneberg, M. (2003): „Langzeitstudie zum Abflussverhalten begrünter Dächer“, Wasser & Boden 3/2003, S.28-36
- VanWoert, N.D., Rowe, D.B., Andresen, J.A., Rugh, C.L., Fernandez, R.T., Xiao, L. (2005): “Green roofs stormwater retention: effects of roof surface, slope, and media depth”, J. Environ. Qual. 34, 1036–1044
- Weber, M. (2011): „ Fakten aus aller Welt zusammengetragen“ – Diplomarbeit „Positive Wirkungen begrünter Dächer“ , Dach+Grün 3/2011, S. 8-10 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2011099017929
- Verringerung des Abflusses (auch bei Starkregen)
-
Bäume
Wirkungsprinzip bei Regen
Zentraler Treffpunkt und grüne Lunge im Wohnviertel „Der Nutzwert von Bäumen und ihre ästhetische Bedeutung in Städten wird unterschätzt. Bäume und Sträucher sind heute eine Selbstverständlichkeit, aber ihre Leistung und ihr Mehrwert für das Klima ist den meisten Politikern und Stadtbewohnern gerade in großen Städten gar nicht bewusst“.
August Forster, Präsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), Rede zum „Tag des Baumes“ 25.04.2013
Linden als Rastpunkte im Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.) Ruhepunkte und Schattenspender an heißen Sommertagen Natur in der Stadt – Laubfärbung im Herbst Die Wirkung von freistehenden Bäumen auf den Wasserhaushalt in Städten wird bei der Siedlungsentwässerung meist nicht beachtet oder unterschätzt. Experimentelle Studien (u.a. Keim et al. 2006, Asadian und Weiler 2009) zeigen jedoch, dass der Einfluss der Vegetation zur Verringerung von Abfluss und somit dem Erhalt eines naturnahen Wasserhaushaltes in Städten von großer Bedeutung ist.
Bei Regen wirkt zum einen das dichte Blätter- oder Nadeldach wie ein Schirm und hält einen Großteil des Niederschlages im Baum zurück (Interzeption).
Dadurch entsteht einerseits weniger Oberflächenabfluss und andererseits wird die Intensität des Regens reduziert, weil Regentropfen abgebremst werden.
Das im Kronendach zwischengespeicherte Wasser verdunstet und wird so allmählich wieder an die Atmosphäre abgegeben (Evaporation).
Zum Anderen benötigen Pflanzen für Atmung und Photosynthese Wasser, welches sie über die Wurzeln aus dem Boden ziehen und über die Spaltöffnungen an den Blättern wieder als Wasserdampf an die Atmosphäre abgeben (Transpiration).
Dadurch können Bäume selbst dann, wenn die umgebende Fläche teilweise versiegelt ist, einen Großteil des Niederschlags wieder verdunsten. Durch die auflockernde Wirkung der Wurzeln und das Abbremsen der fallenden Regentropfen wird die Versickerung in den Untergrund begünstigt.Vorteile für die Wasserbilanz (im Vergleich zu einer asphaltierten Fläche)
- Verringerung des Abflusses
- Starke Erhöhung der Verdunstung
- Erhöhung der Grundwasserneubildung
- Erreichen einer naturnahen Wasserbilanz
Weitere Vorteile
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verringerung und Verzögerung von Abflussspitzen
- Beitrag zum Hochwasserschutz
- Verbesserung des Stadtklimas durch Filterung von Luftschadstoffen, Kühlungseffekt und Produktion von Sauerstoff
- Potentielle Anpassungsstrategie an den Klimawandel durch Minderung von Starkregen und Verdunstungskühlung an heißen Sommertagen
- Fixierung von CO2
- Einbindung in die Landschaftsgestaltung und Aufwertung des Stadtbildes
- Erhöhung der Attraktivität von Wohnlagen
- Verbesserung der Lebensqualität durch Grün in der Stadt
- Ernährungsfunktion bei Obstbäumen (Permakultur)
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) da Lebensraum und Ernährungsgrundlage für Tiere (grüne Infrastruktur)
Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung
- Wie viel Regen zurückgehalten und verdunstet wird, ist abhängig von der Baumart, der speziellen Ausprägung von Blättern, Krone und Ästen und von den meteorologischen Bedingungen. Entgegen dem Vorurteil, dass Bäume keinen Einfluss bei stärkeren Niederschlägen haben, zeigen experimentelle Studien jedoch, dass die intensitätsmildernde Wirkung des Kronendaches und der Rückhalt auf den Blättern auch bei starken Niederschlägen erhalten bleibt (u.a. Keim et al. 2006). Studien an Stadtbäumen kommen zu der Erkenntnis, dass der Rückhalt pro Ereignis zwar stark schwanken kann (z.B. zwischen 17 - 89% bei Nadelbäumen), jedoch bezogen auf den Gesamtniederschlag eines Jahres rd. 77% von Nadelbäumen und 56% von Laubbäumen zurückgehalten wurden (Asadian und Weiler 2009).
- Im Allgemeinen speichern Nadelbäume relativ mehr Wasser durch Interzeption als Laubbäume (Keim et al. 2006). Während der Rückhalt von Nadelbäumen über das Jahr relativ konstant bleibt, ist er bei sommergrünen Laubbäumen abhängig von der Jahreszeit, da sie im Herbst und Winter ihr Blätterdach verlieren. Vergleichende Studien deuten darauf hin, dass der Rückhalt durch Interzeption bei freistehenden Stadtbäumen größer ist als bei Bäumen im Wald da sie u.a. breitere Kronen ausbilden können (Asadian 2010).
- Der kühlende Effekt der Evaporation von Bäumen, zusammen mit der Tatsache, dass Starkregen vor allem im Sommer stattfinden, wenn das Kronendach optimal ausgebildet ist, sind Argumente, welche Bäume als eine mögliche Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Städten ausweisen.
Fördermöglichkeiten Einige Gemeinden haben Patenschaften-Programme für Stadt- oder Obstbäume oder stellen im Rahmen von Initiativen kostenlose Pflänzlinge zur Verfügung. Auskunft erteilt das örtliche Grünflächen-, Garten- und Tiefbauamt.
Weiterführende Informationen Fachverbände:
- Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V.
- Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla)
Informationen, Pflege, Nutzen:
- Betriebe für Garten- und Landschaftsbau
- Örtliches Grünflächen-, Garten- und Tiefbauamt
- Informationen der Stiftung „Grüne Stadt – Für mehr Lebensqualität in Städten“ zu zahlreichen positiven Effekten von Stadtbäumen, aktuellen Publikationen, Aktionen und Veranstaltungen
- Hinweise des Grünflächenamtes Freiburg zur Pflege von Straßenbäumen und Bepflanzung von Baumscheiben
- Technische Lösungen für Baumpflanzungen unter schwierigen Bedingungen (Vivo Treebox von ENREGIS®, 2 S.)
- “Freiburg packt an” – Patenschaften-Programme für Obstbäume und die Pflege von Straßenbäume der Stadt Freiburg 2013
- „Mehr Oasen für die Betonwüsten“ – Informationen des NABU und Pflanzliste für Baumscheiben
- „BGL fordert mehr Berücksichtigung von Stadtgrün bei Investitionsentscheidungen“ (Artikel auf die-gruene-stadt.de v. 24.04.2013)
- „Die Baum-Flatrate - was leistet ein Stadtbaum für die Bewohner?“ (Artikel auf biodiversity.de v. 25. Mai 2012)
- „Baum des Jahres 2013“
- „European City of the Trees 2012″
Verwendete Quellen:
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
- Dickhaut, W. und Ernst, T. (2011 ?): „Wasserrückhalt im Einzugsgebiet der Wandse mit Gründächern und Mulden‐Rigolen“, Flyer http://laa-wandse.wb.tu-harburg.de/fileadmin/BackUsersResources/Downloads/Handzettel_Gr%FCndach-pdf.pdf
- DIN 1986-100 (Mai 2008): „Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke –Bestimmungen in Verbindung mit DIN EN 752 und DIN EN 12056“, Ausgabe 2008-05 http://www.beuth.de/de/norm/din-1986-100/106712878;jsessionid=87A690BCF1FB3C87BE3C62E3274AF6D8.4
- DWA A-138 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Arbeitsblatt 138 (2005): „Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser“, 59 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHD65
- DWA M-153 - Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V., Merkblatt 153 (2007): „Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Regenwasser (August 2007); korrigierter Stand: August 2012“, 40 S. http://www.dwa.de/dwa/shop/shop.nsf/Produktanzeige?openform&produktid=P-DWAA-7AHDGR
- FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung, Landschaftsbau e.V., 2008): „Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Dachbegrünungen - Dachbegrünungsrichtlinie“, 118 S. http://www.fll.de/shop/dachbegrunungsrichtlinie-2008-download-edition.html
- Flöter, O. (2006): „Wasserhaushalt gepflasterter Strassen und Gehwege“, Diss., Hamburger Bodenkundliche Arbeiten Bd. 58 (329 S.)
- Illgen, M. (2010): „Das Versickerungsverhalten durchlässig befestigter Siedlungsflächen und seine urbanhydrologische Quantifizierung“, Diss., Schriftenreihe des Fachgebietes Siedlungswasserwirtschaft der TU Kaiserslautern Bd. 27 (370 S.)
- Keim, R., Skaugset, A., Weiler, M. (2006): „Storage of water on vegetation under simulated rainfall of varying intensity”, Advances in Water Resources 29 (7), 974–986
- Kowalewski, P., Nobis-Wicherding, H., Siegert, G., Kambach, S. (1984): „Entwicklung von Methoden zur Aufrechterhaltung der natürlichen Versickerung von Wasser.“ Berliner Wasserwerke, Forschungsbericht: 184–274, Bundesminister für Forschung und Entwicklung; Bonn
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- Sieker, F., Sieker, H., Zweynert, U. , Schlottmann, P. (2009): „Konzept für bundeseinheitliche Anforderungen an die Regenwasserbewirstchaftung“, Texte des Umweltbundesamtes 19/2009, 72 S. http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3815.pdf
- Uhl, M., Schiedt, L., Mann, G. und Henneberg, M. (2003): „Langzeitstudie zum Abflussverhalten begrünter Dächer“, Wasser & Boden 3/2003, S.28-36
- VanWoert, N.D., Rowe, D.B., Andresen, J.A., Rugh, C.L., Fernandez, R.T., Xiao, L. (2005): “Green roofs stormwater retention: effects of roof surface, slope, and media depth”, J. Environ. Qual. 34, 1036–1044
- Weber, M. (2011): „ Fakten aus aller Welt zusammengetragen“ – Diplomarbeit „Positive Wirkungen begrünter Dächer“ , Dach+Grün 3/2011, S. 8-10 http://www.baufachinformation.de/zeitschrift/2011099017929
- Verringerung des Abflusses
-
Begrünung
Wirkungsprinzip bei Regen Abflussbildung auf Asphalt im Vergleich zu einem Rasen Fassadenbegrünung und straßenseitige Bepflanzungen schaffen Grün Grüner Wohnanger im Stadtteil Vauban (Freiburg i. Br.) – Durch ein alternatives Verkehrskonzept konnten Parkflächen auf öffentlichem Grund entfallen, welche mit Bäumen bepflanzt und von den Anwohnern als Vorgärten gestaltet wurden. Grüne Beete lockern die Befestigung auf und speichern Regenwasser Kleinste Flächen reichen aus, um Begrünungen an und vor Gebäuden anzulegen Fassadenbegrünung mit Kühlungseffekt Gemeinsamer Hinterhof als Spielplatz, Garten und grüne Oase Bepflanzte Baumscheiben schaffen Grün auch an Straßen Duftende Gebäudekühlung mit Fassadenbegrünung Ähnlich wie bei Bäumen wirken sich Grünflächen und Begrünungen jeglicher Art (Rasen- und Grünflächen, Beete, Fassadenbegrünung, Hecken, bepflanzte Baumscheiben) positiv auf den Wasserhaushalt in Städten aus.
Zum Einen, weil Pflanzen durch ihre Blätter und Äste einen gewissen Anteil des Niederschlages auffangen (Interzeption), wodurch weniger Oberflächenabfluss entsteht. Das so zwischengespeicherte Wasser kann direkt verdunsten (Evaporation).
Zum Anderen wird das im Boden gespeicherte Wasser über die Wurzeln und Blätter der Pflanzen verdunstet (Transpiration), wodurch Pflanzen maßgeblich dazu beitragen, den Gesamtanteil der Verdunstung in der Stadt zu erhöhen.
Durch die vollständige Entsiegelung der Fläche und die auflockernde Wirkung der Wurzeln wird eine flächenhafte Versickerung im Untergrund begünstigt, was sich positiv auf die Grundwasserneubildung auswirkt.
Insgesamt erreichen bepflanzte und begrünte Flächen einen Wasserhaushalt, der dem eines natürlichen unbebauten Zustands am ähnlichsten ist. Das Aufbrechen von Asphalt und Beton und die Neugestaltung als Grünfläche trägt zur vollständigen Entsiegelung in Städten bei.
Vorteilefür die Wasserbilanz (im Vergleich zu einer asphaltierten Fläche)
- Verringerung des Abflusses
- Starke Erhöhung der Verdunstung
- Erhöhung der Grundwasserneubildung
- Erreichen einer naturnahen Wasserbilanz
Weitere Vorteile
- Entlastung von Kanalisation, Kläranlagen und Flüssen durch Verringerung und Verzögerung von Abfluss
- Beitrag zum Hochwasserschutz
- Verbesserung des Stadtklimas durch Filterung von Luftschadstoffen, Kühlungseffekt und Produktion von Sauerstoff
- Größere Flächen dienen als klimatischer Ausgleichsraum
- Fixierung von CO2
- Einsparung von Energiekosten durch Gebäudekühlung und Dämmwirkung mit Fassadenbegrünung
- Potentielle Anpassungsstrategie an den Klimawandel in Städten durch Verdunstungskühlung an heißen Sommertagen
- Flächenentsiegelung
- Schalldämmende Wirkung
- Windschutz
- Sichtschutz und Raumgliederung z.B. durch Hecken
- Einbindung in die Landschaftsgestaltung und Aufwertung des Stadtbildes (Living Walls, Vertical Gardens)
- Verbesserung der Lebensqualität durch sichtbares und erlebbares Grün in der Stadt
- Erhöhung der Attraktivität von Wohnlagen
- Ernährungsfunktion beim Anbau von Nutzpflanzen (Permakultur, Urban Gardening, Urban Farming, essbare Fassadenbegrünung)
- Erhöhung der biologischen Vielfalt (Biodiversität) da u.a. Lebensraum und Ernährungsgrundlage für Tiere (grüne Infrastruktur)
- Förderung des Umweltbewussteins durch das aktive Wahrnehmen von Pflanzen z.B. durch Fassadenbegrünung an Bürogebäuden
- Schutz vor Graffiti bei Fassadenbegrünung
Einige Hinweise zu Planung, Bau und Wartung
- Bei Grünflächen und Begrünungen, in welche Regenwasser zusätzlich eingeleitet wird, ist darauf zu achten, dass die Oberbodenschicht mindestens 30cm mächtig ist, um eventuelle Schadstoffe, die mit dem Regenwasser transportiert werden, ausreichend zurückzuhalten, sodass das Grundwasser nicht gefährdet wird.
- Um den Schadstoffeintrag in Boden und Grundwasser zu minimieren, empfiehlt es sich gänzlich auf chemische Pflanzenschutzmittel zu verzichten und nur sparsam zu düngen. Jeder Stoff, der an der Oberfläche aufgebracht wird, gelangt mit dem versickernden Regenwasser in den Boden und kann unter Umständen bis zum Grundwasser gelangen.
- Sollen Flächen zum Befahren, Parken oder als Terrasse genutzt werden, bieten sich begrünte, durchlässige Flächenbefestigungen wie Schotterrasen oder halbtechnische Lösungen an (siehe durchlässige Flächenbefestigung).
- Pilotprojekte (u.a. Schmidt 2008) zeigen, dass insbesondere Fassadenbegrünungen durch den Kühlungseffekt von Verdunstung und die Abschattung von Sonneneinstrahlung den Energieverbrauch von Gebäuden erheblich senken können.
- In vielen Städten ist die gemeinsame Pflege von bepflanzen Baumscheiben oder das Anlegen von Beeten auf öffentlichen Flächen zum großen Trend geworden (Urban Gardening, Urban Farming) und wird teilweise zur Selbstversorgung genutzt. Einige Städte unterstützen dies sogar, indem Flächen, Samen oder Jungpflanzen kostenlos bereitgestellt werden. Vorteilhaft sind vor allem Pflanzen, die ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.
Fördermöglichkeiten Durch Einsparungen von Gebühren bei der gesplitteten Abwassergebühr und bei den Energiekosten für die Kühlung des Gebäudes können sich eventuell anfallende Kosten verringern. In einigen Städten existieren Patenschaften-Progamme für die Pflege von öffentlichen Baumscheiben und Beeten, wodurch Flächen und Pflänzlinge z.T. kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Auskunft erteilt das Grünflächen-, Garten- und Tiefbauamt. Förderprogramme für Entsiegelungsmaßnahmen und eventuelle steuerliche Vorteile sind bei der Kommune oder Ministerien für Verkehr, Infrastruktur, Ländlichen Raum, Umwelt zu erfragen. Einige Banken gewähren günstigere Kredite für die Investition in ökologische Bau- und Umbaumaßnahmen z.B. auch die Anlage von Grünflächen oder das Entsiegeln von Flächen.- Förderliste deutscher Städte für Fassadenbegrünung von der Fachvereinigung Bauwerkbegrünung (FBB) e.V. und NABU (Stand: März 2012)
- Förderdatenbank des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für Fördermöglichkeiten des Bundes, der Länder und der EU
- Fördermitteldatenbank febis
- UmweltBank
- KfW-Bank
Weiterführende Informationen Fachverbände (z.T. mit Branchenführer):
- Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e. V.
- Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) e.V.
- Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau (FLL) e.V.
- Bund deutscher Landschaftsarchitekten (bdla)
Umfassende Informationen und Regelwerke:
- Informationen der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) e.V. zu Vorteilen, Pflege, Förderung von Bauwerksbegrünung
- FLL – „Fassadenbegrünungsrichtlinie“ - Richtlinie für die Planung, Ausführung und Pflege von Fassadenbegrünungen mit Kletterpflanzen (Broschüre, 2000, 54 S.)
- Informationen der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker zu Entsiegelungsmaßnahmen und Flächenversickerung mit Angaben zu Planung, Kosten, Bemessung, Pflege
- Aktuellstes und Veranstaltungen zur Bauwerksbegrünung auf baulinks.de
- Garten- und Landschaftsbaubetriebe, Landschaftsarchitekten
- Siehe auch: Gründächer (für Fassadenbegrünung)
- Siehe auch: Durchlässige Flächenbefestigung
Einige Fachbücher:
- „Handbuch Bauwerksbegrünung“ von Prof. Dr. Manfred Köhler (Buch, 2012, 250 S.)
- Fachbuchreihe: „Bauen mit Grün“
Kühlung, Dämmung, Stadtklima:- „Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung: Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung – Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung“ der Senatsverwaltung Stadt Berlin, als Faltblatt oder als ausführlicher Leitfaden für Planung, Bau, Betrieb und Wartung (März 2010, 72 S.)
- Forschungsprojekt zur Kühlung mit Gebäudebegrünung in Berlin
- „Pflanzenvorhang „schmeckt“ allen - Der „Green Curtain“ macht bei Kyocera der Klimaanlage Konkurrenz“ (Dach+Grün 3/2009, 54 S., S. 17)
- Infoblatt des NABU zur Verbesserung des Stadtklimas mit Pflanzen und Wasserflächen (10 S.)
- Infoblatt des NABU zur Verbesserung des Stadtklimas mit Fassadenbegrünung (3 S.)
Einige Beispiele verschiedener Anbieter:- Informationen und Beispiele zur Bauwerksbegrünung der Firma Thorwald Brandwein - Fassadenbegrünung
- Beispiele für Fassadenbegrünung der Optigrün international AG
- Beispiel für schnelle Heckenbegrünung
Tipps zur Pflege von Baumscheiben:- Tipps zur Baumscheibenpflege und Pflanzliste des Grünflächenamtes der Stadt Freiburg
- Pflanzliste für Baumscheiben des NABU (4 S.)
Urbanes Gärtnern (Urban Gardening, Urban Farming):- Informationen auf Urbane Landwirtschaft im Netz - Wissenssammlungen, Aktivitäten und Projekte der urbanen Landwirtschaft
- Informationen auf Eine andere Welt ist pflanzbar – Veröffentlichungen, Filme und Informationen zu urbanen Gemeinschaftsgärten weltweit
- Freiburg packt an – Patenschaften-Programme für die Bepflanzung von Baumscheiben und Urbanes Gärtnern der Stadt Freiburg 2013
- Urbanes Gärtnern in Freiburg i. Br.
- Urbanes Gärtnern in Stuttgart (Artikel stuttgarter-zeitung.de v. 27.2.2013) Permakultur: http://www.permakultur.ch/
- Informationen des Netzwerks Urbane Gärten München
- “Urban Farming - Das neue Interesse am Gärtnern in der Stadt“ (Artikel auf: forum Nachhaltig Wirtschaften v. 17.01.2012)
- Verschiedene Artikel auf zeit-online.de zum Thema Urban Gardening
- Film “Urban Farming – Die grüne Stadt” über Urban Farming in Holland (ARTE, 4:43)
- Film „Die essbare Stadt Andernach“ (ARD, 5:03)
- Film „Ein Acker zum Mitnehmen“ über den Prinzessinnengarten Berlin (ARD, 4:49)
- Sammlung von Filmen und Texten zum Urbanen Gärtnern weltweit
Verwendete Quellen:
- Asadian, Y. (2010): “Rainfall interception in an urban environment”, MA Thesis University of British Columbia, Vancouver, March 2010, 91 p.
- Asadian, A. und Weiler, M. (2009): “A New Approach in Measuring Rainfall Interception by Urban Trees in Coastal British Columbia”, Water Qual. Res. J. Can. 2009 · Volume 44, No. 1, 16-25
- baulinks.de (2011): „Versuchsanlage bestätigt: Dachbegrünung erhöht Erträge der Photovoltaik“, Artikel auf www.baulinks.de vom 19.7.2011, http://www.baulinks.de/webplugin/2011/1132.php4
- BDB - Bundesverband Deutsche Beton- und Fertigteilindustrie e.V. i. L. (1996): „Richtlinie für die Herstellung und Güteüberwachung von wasserdurchlässigen Pflastersteinen aus haufwerksporigem Beton“, Bonn
- BDZ - Bundesverband der Deutschen Zementindustrie (2003): „Regenwasserversickerung durch Pflasterflächen“ - Zement-Merkblatt Straßenbau S15 6.2003 (8 S.) http://www.vdz-online.de/fileadmin/gruppen/vdz/3LiteraturRecherche/Zementmerkblaetter/S15.pdf
- Borgwardt, S. (1995): „Die Versickerung auf Pflasterflächen als Methode der Entwässerung von minderbelasteten Verkehrsflächen“, Schriftenreihe: Beiträge zur räumlichen Planung des FB Landschaftsarchitektur und Umweltentwicklung der Universität Hannover, Bd. 41
- Czemiel Berndtsson, J. (2010): “Green roof performance towards management of runoff water quantity and quality: A review”, Ecol. Engin. 36, 351-360
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- Verringerung des Abflusses
© Professur für Hydrologie - Universität Freiburg
letztmalig aktualisiert am: 19.8.2013